3 Wochen Zeit für eine Radtour.
Wohin in 15 Tagen ?

Erste Idee:

Von Wien nach Nizza, quer durch die Alpen von Ost nach West

Problem: Es wird noch Schnee liegen, die meisten Pässe sind nicht befahrbar.


Zweite Idee:

Jakobsweg, von Zuhause aus. Im Mai machbar.

Und er wird es werden, "mein Weg " - "Mein (Jakobs)Weg"

Fünfzehnter Tag



am Meer entlang, Herberge

Leider muss ich die schöne Unterkunft verlassen.
Ich bleibe auf der N-632, geht so weiter wie gestern Abend.
Aber empfindlich kälter.
Ein Frühstückskaffee bräuchte ich langsam auch. So ganz nüchtern die Tretleistung hochschrauben, beschweren sich die Beine.
Spanien wacht nicht bald auf, trotzdem- so nach ca. 10km ein Café. Handwerker und ein paar Pilger. Grande Café con Leiche, und ein leckers, dick beladenes Baguette.
Sonniger Hügel, schattige, feuchte Taldurchquerung.


So kurbel ich allmählich auf Ribadeo zu.
Nächstes Städtchen, Luarca.
Die Häuser schlängeln sich an einem Flußlauf Richtung Meer entlang.

Nach Navia mal etwas Meeressicht, leider immer nur zu kurz.


Bei Ribadeo führt eine Autobahnbrücke über einen breiten Meereszufluß. Die N-634 (Huch, wann hat den die 632 aufgehört), führt erst 15km Tal einwärts über eine Brücke. Tatsächlich, der Jakobsweg geht drüber.
Aber Schwindelfreiheit sollte vorhanden sein. So 40/50m überm Wasser, Geländer knapp ein Meter hoch !



Aber ich hab mir etliche Kilometer eingespart.
Nur ab Ribadeo verläuft die Route allmählich Richtung Landesinnere. Ich will doch noch ein bisschen Meer sehen. Den nächsten Abzweig zum Playa nehm ich einfach und fahr zum Meer.
Es gibt eine Strasse am Meer entlang bis
San Cosme de Barreiros. Erst da kommt der harte Knick. Die nächsten 10km sind zu schön um wahr zu sein. Ich genieße sie im gemächlichen Tempo.



 


Die Rache kommt. Es wird Schweiz. Zusätzlich umkurvt die 634 noch die Städtchen. Nach Mondoñedo fahr ich rein. Hübsch, Pflastersteine, ausgestorben.
Und Camino, dem folge ich. Scheint aus dem Dorf wieder auf die 634 zu gehen.
Es ist jedoch die 634a. Die alte Strasse nach Abadin.
Es ist sowas von Schweiz. Aber landschaftlich so herrlich. Einzige menschliche Geräusche - Hundegebell. Die bekommen alle den Raster wenn ich im kleinsten Gang langsam vorbei krieche. Den Flockie's fliegt fast das Fell weg vor bellen.
Eine Quelle, zu der man einige Stufen hinabsteigen muss, hat wunderbares, frisches Wasser. Fülle meine Flaschen und schütte das Plastikwasser weg.


Die Hitze steht jetzt am Hang, kein Lüftchen vertreibt sie zwischen den Bäumen und Kehren.
 Trotz der Anstrengung, ich finde diesen Teil des Weges Hammerschön.

 
Es geht auch wieder runter und Vilalba ist schnell erreicht. Überleg eine Weile ob ich stoppen soll. Aber das Wetter ist zu gut, die Beine auch. Alles was ich jetzt noch draufpack, kommt mir morgen zu Gute.
Ein fast mit dem Lineal gezogener Straßenverlauf.



 In Baamonde ist genug, suche ein Hotel. Gibts nicht.
Keiner versteht englisch, bzw. mich nicht.
Jedoch Peregrino, Albergue verstehe ich allmählich.
Erkenne sie erst als ich direkt davor stehe. Auf geht's, in die Herberge.
Achtbettzimmer, Etagenbetten, gemischt belegt.
Ich höre Muttersprache. An einem Tisch sitzen "Sky" und (Hilfe mein Namensgedächtniss ist nicht besser geworden) "Christa" ?!? Schreib mir, ich korrigiere.
 Sitzen lange zusammen und erzählen, Christa!?!, leiht mir ihren Becher zum Weintrinken.
Der Hunger treibt mich noch in die Pizzeria nebenan.
Hab ich gedacht eine Kneipe sei laut auf Grund eines Champions-League-Spiel ? Hier ist noch lauter und es läuft das Pokalfinale BayernMünchen gegen Frankfurt.
Das Siegtor der Frankfurter wird lautstark diskutiert.
Ich versteht kein Wort, aber es kann nicht anderst sein.
Zurück zur Herberge, alles Dunkel, 22:00h Nachtruhe. Kein Wifi
Blog muss warten. Aber ich hab es mir ganz gut gemerkt.
Wenn doch was nicht stimmt - keiner weis es, schenkelklopf.


Fahrdaten: 160km 2430hm


https://www.komoot.de/tour/167170988?ref=wtd





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