Mein (Jakobs) Weg: Elfter Tag

Wieder auf dem Rad

Endlich wieder radeln. Nach zwei Tagen Zwangspause.

Schau vor dem Frühstück in die Bucht wie sich die Wellen brechen. Himmel sieht sehr verhangen aus, als könnt es gleich regnen. Ich fahr los mit Ärmlingen und langer Hose.
Damit hätte ich in der Schweiz gerechnet, aber nicht in Spanien. 12\13°C mehr hat es nicht. Stürmisch dazu, natürlich von vorn.

Bei einem Einkauf steht vor dem Laden ein richtig vollbepacktes Fahrrad. Es gehört einer Japanerin. Mit meinem schlechten Englisch gelingt eine passable Unterhaltung. Sie ist in Paris gestartet und macht jetzt mal den Camino mit weil er auf dem Weg liegt. Danach geht es nach Portugal und einmal um Europa rum.

Hält mich noch irgendwer für Verrückt, weil ich kurz mal von Stuttgart nach Santiago radle?

Die Gutste toppt mich aber um einiges.

Erst beim Weiterfahren fällt mir ein, dass wir keine Kontakte getauscht haben. Sehr ärgerlich, ihre Geschichte hätte mich sehr interessiert. Ansonsten war heut einfach schön radeln. Temperatur muss knapp über 10°C sein. Richtige Böhen, egal, es regnet nicht.

Spanischer Jakobswegweiser ab Irun

Bei der Planung hatte ich Bammel vor dem Streckenverlauf. Die Maps fummeln sich halt so durch.

Jetzt orientiere ich mich an Strassenbezeichnungen, D911, GI 0445 z.B. und hier jetzt einfach Küste rechts, dann sollte es stimund.

Die Strassennummern stehen bei jedem Schild, die Städtenamen sind baskisch, kann ich mir sowieso nicht merken. Ich komme bis 20km vor Gernika. Schnell, mal wieder Booking. OK noch 8km an der Küste entlang. Stehe in einem kleinen Paradies. Zimmer mit Meerblick vom Bett aus.

Wehrmutstropfen, kein Essen und es ist ca. 15min zu Fuß bis in die Stadt. Mach ich heut nicht mehr. Hab genügend Obst und Nüsse. Reicht auch.